Lieber Chico, im Juni 2020 bist Du in einem miserablen Zustand zu uns gekommen. Voller Flöhe, Dein Fell verfilzt, abgemagert, von Deinen kaputten Zähnen und Deiner Schilddrüsenerkrankung ganz zu schweigen.
Doch aufgegeben hattest Du dich noch nicht. Mit viel liebevoller Pflege und Dank Deinem großen Vertrauen in uns, ist aus Dir wieder der wunderschöne große rote Kater geworden, der Du vor der Vernachlässigung Deiner Ex-Besitzer warst.
Jeden Morgen hast Du schon mit lautem Mauzen auf uns gewartet und uns begrüßt. Überhaupt warst Du ein sehr gesprächiger Kerl, immer wusstest Du etwas zu erzählen.
Zweimal hast Du sogar ein eigenes Zuhause gehabt. Aber schon nach kurzer Zeit hast Du sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass Du dich dort nicht wohl fühlst. Also haben wir irgendwann beschlossen, dass Dein Alterssitz im Tierheim sein darf, wo Du entspannt warst und gut gelaunt regelmäßig Deine Runden im Haus gedreht hast. Schließlich musstest Du ja nach dem Rechten sehen. Im Sommer hast Du mit uns viele Spaziergänge im Tierheimgarten genossen, Deine Krallen an „Deinem“ großen Baum geschärft oder Dich einfach ins Gras gelegt und ein Schläfchen gehalten. Wenn wir Dich dann zum Laufen anstupsen wollten, weil Bewegung doch so wichtig war für Deine Muskeln und Gelenke, dann konntest Du aber ganz schön grummelig werden. So ein richtig sturer Opi eben. Unbeobachtet konnten wir Dich nicht raus lassen, denn Du hast jedes Schlupfloch im Zaun entdeckt und hätten wir nicht aufgepasst, wärst Du dann auch recht schnell entwischt.
Täglich hast Du dich auch sehr über die Katzenstreichler gefreut und Dich für ihren Besuch mit einem herzlichen Schnurren bedankt.
Vor einigen Wochen hast Du plötzlich abgenommen, hast lange mit einer Blasenentzündung gekränkelt, Deine Blutwerte waren auf einmal nicht mehr in Ordnung…..und dann die niederschmetternde Diagnose…Tumore auf der Lunge.
Mehrere Tierarztbesuche folgten, doch was wir auch versucht haben, es ging einfach nichtmehr aufwärts mit Dir. Im Gegenteil…
Am Morgen des 13.Februar hast Du nochmal eine Runde im Tierheim gedreht, zwar schwach aber Du wolltest nochmal in jeden Raum schauen als ob Du dich verabschieden wolltest.
Schweren Herzens und unendlich traurig mussten wir uns dann abends dazu entschließen Dich gehen zu lassen, nachdem Du innerhalb weniger Stunden immer schwächer wurdest.
Kein lautes Begrüßen mehr von Dir, kein herzhaftes Schnurren, statt dessen Leere und Stille, wenn wir an „Deinem“ Zimmer vorbei laufen. Du fehlst einfach.
Lieber Chico Bär, wir werden Dich nie vergessen und sind undendlich dankbar, dass Du bei uns warst und wir Dein Zuhause sein durften.
Deine Pfleger mit allen Katzenstreichlern.