Vogelfüttern - Ja oder Nein?

Von Vorstand am 26.02.2024

Wer freut sich nicht darüber, wenn im eigenen Garten oder auf dem Balkon regelmäßig verschiedenste bunte Vögel eine Pause einlegen und sich an der eigenen Snackbar bedienen? Doch kommt das Füttern den Tieren tatsächlich zugute oder schadet es bedrohten Arten sogar? Wir haben uns mal mit dem Thema auseinandergesetzt.

Erste Anlaufstelle bei Fragen rund um das Thema Tierschutz und Wildtiere ist natürlich der NABU und der sagt ganz klar: Vogelfütterung ist eine gute Sache und empfehlenswert, wenn man ein paar Einschränkungen beachtet!

Der NABU versteht das Vogelfüttern insgesamt eher als Naturerlebnis und Umweltbildung. Gerade Kinder und Jugendliche bekommen so die Möglichkeit, Tiere aus nächster Nähe zu beobachten und die Natur besser kennenzulernen. Es vermittelt Artenkenntnis und ist umweltpädagogisch wertvoll. Doch genau wie die Deutsche Wildtierstiftung vertritt der NABU die Ansicht, dass das Vogelfüttern kein aktiver Artenschutz ist. Die Vögel, die von Meisenknödeln und Co. profitieren, gehören zu den weniger bedrohten Arten. Trotzdem gibt es keinen Grund ihnen leckere Snacks vorzuenthalten, wenn es die richtige Zeit dafür ist.

Vorsicht gilt allerdings in den Jungenfütterungszeiten von April bis Juni. Hier sammeln die Elterntiere Futter für ihre Kleinen. Übliches Winterfutter kann jedoch für Jungvögel schädlich sein. Zur optimalen Entwicklung benötigen die Kleinen eine proteinreiche Insektenernährung. Außerdem können große Erdnussbruchstücke sowie ganze Sonnenblumenkerne zum Ersticken führen. Die Empfehlung für diese Zeit geht ganz klar zu kleineren Kernen und Samen, gerne als Bruchstücke, sowie weg von Fett-Futter.

Für den Rest des Jahres sind Sonnenblumenkerne allerdings von fast allen Vogelarten gerne gesehen. Es gibt viele Freiland-Futtermischungen, mit denen man nichts verkehrt macht. Fett-Futter, wie Meisenknödel, lassen sich relativ einfach selber herstellen, was auch ein super Erlebnis für naturinteressierte Kinder sein kann. Bei der gekauften Alternative sollte man allerdings darauf achten, dass die Knödel nicht in Plastiknetzen aufgehängt werden. Hieran können sich gerade kleinere Arten schwer verletzen.

Futter sollte im Allgemeinen eher hängend bereitgestellt werden. So können Vögel ungestört fressen und müssen keinen Angst vor Katzen oder anderen Räubern haben. Vogelfutter am Boden kann zudem auch andere Tiere wie Ratten anlocken. Bei allen Futterstellen ist darauf zu achten, dass die Tiere nicht im Futter herumlaufen und es mit Kot verschmutzen. Bei dreckigen unhygienischen Futterstellen können sich schnell gefährliche Krankheiten ausbreiten.

Zusammenfassend kann man sagen, dass das Füttern von Vögeln eine gute und spaßige Sache ist. Zum aktiven Artenschutz sind allerdings andere Dinge nötig. Wenn Sie weitere Infos zum Thema Artenschutz haben wollen, informieren Sie sich gerne auf der Seite https://www.nabu.de oder bei uns im Tierschutzverein Ettlingen.

Mehr Beiträge

arrow-down