Da nützt dem Fuchs alle Schlauheit nichts...

Von Vorstand am 27.10.2022

Im Frühling ist es wieder soweit und die kleinen Füchse erblicken das Licht der Welt.

Der weibliche Fuchs (auch „Fähe“ genannt) bringt einmal im Jahr, im März, April, drei bis sechs Junge zur Welt. Diese sind bei der Geburt blind, taub und behaart und verlassen die Höhle vorerst nicht. Doch nach zwei Wochen fangen die Augen an sich zu öffnen, und nach vier Wochen unternehmen die Welpen erste Ausflüge außerhalb des Baus. Bereits nach vier Monaten sind die jungen Füchse selbstständig und auf sich allein gestellt.

Natürlicherweise kommen Füchse in Wäldern und Feldern vor und suchen ihre Nahrung auf Wiesen und Äckern, in Obstgärten und gelegentlich auch auf Bauernhöfen. In den letzten Jahrzehnten haben die Tiere jedoch zunehmend den Weg in menschliche Siedlungsgebiete gefunden, denn in der Nähe von Dörfern und Städten finden sie ideale Lebensbedingungen. Füchse sind sehr anpassungsfähig und in der Lage, sich schnell auf Veränderungen einzustellen. In Gärten, Parks, Friedhöfen und Grünflächen finden sie vielfältige Versteckmöglichkeiten, um tagsüber schlafen und
nachts auf Nahrungssuche gehen zu können. Als Allesfresser kommen ihnen die hohen Dichten an Mäusen und Ratten, Essensresten, Beeren und Früchten sowie zahlreichen Vögel als Nahrung sehr gelegen.

Förster berichten jedoch immer wieder von unsachgemäßer Entsorgung von Unrat, Sperrmüll, Bauschutt und vielem mehr in vielen Teilen der Wälder. Dies ist einerseits auch durch die vermehrte Freizeitnutzung des Waldes seit Beginn der Corona-Pandemie zu beobachten. Dass situationsbedingt viele Menschen nun die Gelegenheit ergriffen, Renovierungsarbeiten im Haus zu erledigen, kommt andererseits hinzu. Offenbar ist für einige die Verlockung groß, alte Spülen, ausgemusterte Möbelstücke oder Müllsäcke einfach im Wald zu entsorgen. Doch viele dieser Dinge verursachen, dass Schadstoffe in die Natur und somit auch ins Grundwasser gelangen, andere stellen für die Waldbewohner gefährliche Fallen da. Masken können strangulieren, in Bechern können sich kleine Köpfchen verfangen.


Wir sollten uns das unbedingt bewusst machen. Wir sollten nicht nur selbst keinen Müll achtlos wegwerfen, sondern vielleicht auch mal beim Spaziergang, wenn auch kopfschüttelnd, den von anderen entsorgen und – wen wir auf frischer Tat ertappen – darauf aufmerksam machen, dass das kein Kavaliersdelikt ist. Denn auch wenn Füchsen große Schlauheit nachgesagt wird, gegen Dinge, die sie naturgemäß nicht einschätzen können, sind sie machtlos.

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