Emil - alles auf Anfang
Emil wurde bei uns abgegeben, nachdem es im vorherigen Zuhause zu mehreren Vorfällen gekommen war: Er verbellte Besucher, schnappte nach ihnen – und schließlich kam es zu einem Beißvorfall gegenüber dem Kind der Familie, das ihm Futter oder Spielzeug wegnehmen wollte. Bei uns zeigt sich Emil als eher unsicherer Hund, dem in der Vergangenheit offenbar wenig zugehört wurde. Aufgrund seines „Niedlichkeitsfaktors“ wurde er vermutlich oft bedrängt oder missverstanden – ohne dass seine feinen Signale ernst genommen wurden. Die Vorfälle scheinen weniger mit Aggressivität als mit mangelndem Raum zur Selbstregulation zu tun zu haben.
Seit seiner Ankunft im Tierheim ist Emil regelrecht aufgeblüht. Er zeigt deutlich, wenn ihm etwas unangenehm ist – aber er kommuniziert dabei klar und frühzeitig. Einige Teammitglieder dürfen ihn bereits streicheln, und wenn das Vertrauen stimmt, genießt er es sogar, am Bauch gekrault zu werden.
Emil neigt dazu, seine Bezugsperson von anderen Menschen abzuschirmen – eine Aufgabe, die ihn überfordert. Doch wenn man ihm die Verantwortung liebevoll, aber bestimmt abnimmt, ist er sichtbar erleichtert. Er lässt sich sehr gut leiten und sucht Orientierung.
Für Emil wünschen wir uns Menschen, die seine Körpersprache lesen können, ihn ernst nehmen und ihm die Sicherheit geben, die er braucht. Menschen, die Grenzen respektieren, statt sie zu über treten, und die bereit sind, mit ihm auf Augenhöhe zu arbeiten. Emil bringt beste Voraussetzungen mit, um in einem passenden Umfeld ein entspannter und treuer Begleiter zu werden.