„Mama, kann ich eine kleine Katze haben?“

Von Vorstand am 24.11.2022

„Na klar, mein Kind, welche Farbe darf es denn sein?“ So leichtfertig antwortet keine Mutter. Aber wer selbst eine Affinität zu Katzen hegt, ist vielleicht nicht ganz abgeneigt, den Wunsch des Nachwuchses zu erfüllen. Bis es soweit ist, bedarf es allerdings einiger Überlegungen, um die Basis für ein glückliches Zusammenleben zu schaffen.


Das Wichtigste zuerst, Katzen brauchen Artgenossen. Viele Samtpfoten entwickeln Vertrauen und Zuneigung zu ihren Menschen. Aber auch dann sind sie ohne einen Gefährten einsam. Ob gegenseitige Fellpflege, miteinander spielen oder jagen oder sich um das Futter streiten, Katzen benötigen diese sozialen Kontakte und sollten keinesfalls allein gehalten werden.

Hinter einer Entscheidung, Katzen zu halten, muss unbedingt die ganze Familie stehen. Bei einer zu erwartenden Lebenszeit von bis zu 20, ja 25 Jahren müssen die Eltern abschätzen, ob sie sich um die Haustiere noch kümmern wollen, wenn die Kinder aus dem Haus sind. Sie müssen bereit sein, sich für jeden Urlaub, jeden Wochenendausflug um einen Katzensitter zu kümmern. Auch sollten alle Kinder eines Haushaltes mit Katzen leben wollen, sonst ist die Gefährdung des Familienfriedens
vorprogrammiert.


Eltern sollten wissen und ihren Kindern erklären, dass die wunderschönen Tiger keine Kuscheltiere sind. Die meisten sind Freigänger, sie brauchen ihre Streifzüge und sind oft stundenlang unterwegs. Sie sind nicht immer dann verfügbar, wenn ihre Menschen Zeit für Streicheleinheiten haben. Sie wollen auch nicht immer dekorativ auf der Couch liegen. Die Kinder müssen dann bereit sein, dies zu akzeptieren.

Bei der Anschaffung von Katzen aus dem Tierheim können die Pfleger einiges über die Persönlichkeit der Tiere sagen. Dennoch werden diese in unterschiedlicher Umgebung unterschiedlich reagieren. Die Tierpfleger möchten nicht aus Schikane, sondern genau deshalb die ganze Familie kennenlernen. Sie sind darauf bedacht, im Vorfeld einen Eindruck davon zu erhalten, ob Mensch und Tier zueinander passen werden. Dass erst nach dem Einzug der Plüschis klar wird, dass sie Haare verlieren, mal Streu herumfliegt oder gar etwas zu Bruch geht, soll vermieden werden. Muss eine Katze wieder ausziehen, reagiert sie als sensibles Wesen oft verstört und verliert ihr Vertrauen in die Menschen.

Zu guter Letzt müssen auch die Kosten bedacht werden. Geeignetes Futter, Impfungen, vielleicht auch mal eine Tierarztbehandlung, Streu, ein Kratzbaum, die Kosten für die Urlaubsbetreuung, das alles muss im Haushaltsbudget eingeplant sein.

Wenn an alles gedacht ist, eine Wohnung mit geschütztem Balkon, gesichertem Garten oder in einer ruhigen Gegend bereit steht, bei keinem Familienmitglied eine Katzenallergie vorliegt und sich beim gegenseitigen Kennenlernen von Menschen und Tieren ein wohlwollendes Interesse entwickelt, dann steht einer liebevollen Wohngemeinschaft mit den faszinierenden Samtpfoten nichts mehr im Wege.

Mehr Beiträge

arrow-down